Boden in Gefahr
Vorsorge ist wichtig, da Nachsorge oft teuer ist
Im Zusammenspiel aller ökologischer Zusammenhänge birgt die Gefährdung des Bodens letztlich auch eine Gefahr für den Menschen.
Böden können durch vielfältige Einflüsse gefährdet werden. Zu den in Deutschland wesentlichen Gefahren zählen Erosion, Verdichtung, Versiegelung und Schadstoffe.
Erosion
Der Boden kann durch das abfließende Wasser oder den Wind flächenhaft abgetragen oder in Abflussrinnen abgespült werden. Gefährdet ist vor allem Boden, der nicht durch die Vegetation geschützt ist, denn hier werden durch das Niederschlagswasser die Bodenteilchen zerschlagen und abtransportiert. Schutz bietet eine geschlossene Vegetationsdecke, z.B. auf Grünland, aber auch auf Acker kann der Boden z.B. durch Mulchen vor Erosion geschützt werden, wenn das Gefälle nicht zu stark ist.
Fachinformationen finden Sie unter Bodenschutz in NRW » Bodenerosion.
Verdichtung
Wenn der Boden starkem Druck ausgesetzt wird, z.B. durch das Befahren mit schweren Fahrzeugen, dann werden die Bodenpartikel zusammengepresst, d.h. verdichtet. Durch das Zusammenpressen wird das Bodenporengefüge nachhaltig verändert. Das Porenvolumen nimmt ab und damit wird auch die Fähigkeit, Wasser zu speichern, geringer. Die Durchlüftung nimmt ab.
Bis zu einem gewissen Grad ist eine Verdichtung des Bodens tolerabel. Werden aber die Bodenfunktionen, insbesondere unterhalb der Pflugtiefe, nachhaltig gestört, so liegt eine Bodenschadverdichtung vor.
Fachinformationen finden Sie unter Bodenschutz in NRW » Bodenschadverdichtung.
Versiegelung
Eine ausreichende Fläche an unversiegeltem Boden sorgt für ein gesundes Wohlfühlklima in der Stadt.
Aber nicht nur das.
Versiegelter Boden ist von biologischen Kreisläufen und der Grundwasserversickerung abgeschnitten. Da auf versiegelten Flächen nur wenig Wasser versickern kann, gelangt der größte Teil des Niederschlagswassers ungenutzt ins Abwassersystem und steht weder Pflanzen noch Menschen zur Verfügung. Bei Starkregenereignissen wird gleichzeitig die Gefahr einer Überflutung erhöht.
Das wird dann kritisch, wenn – wie in Deutschland – jeden Tag über 50 Hektar Fläche für Siedlung und Verkehr in Anspruch genommen werden. Denn etwa die Hälfte davon ist tatsächlich versiegelt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Flächenverbrauch.
Schadstoffe
Über verschiedene Quellen können Schadstoffe in den Boden gelangen.
Aber
- Der Boden ist in der Lage die eingetragenen Schadstoffe zu speichern. So erfüllt der Boden seine natürliche Filterfunktion und schützt das Grundwasser. Besonders gewachsene Böden mit einem moderaten pH-Wert können diese Funktion noch gut erfüllen.
Dennoch
- Abhängig von der Beschaffenheit des Bodens und der Löslichkeit der einzelnen Stoffe können diese aber auch mobil sein oder mobil werden und gelangen schließlich in Pflanzen, Tiere, und Grundwasser - und nicht zuletzt in den Menschen.
- Zusätzlich können die am Boden gebundenen Stoffe zum Beispiel von Tieren oder spielenden Kindern direkt aufgenommen werden.
Böden können also Schadstoffe enthalten, die wiederum in höheren Konzentrationen die menschliche Gesundheit schädigen oder den Wasser- und Naturhaushalt beeinträchtigen.
Um Flächen zu identifizieren, die möglicherweise höhere Schadstoffgehalte aufweisen, wird in den Kommunen ein sog. Altlasten-Kataster geführt. Wenn Sie ein Grundstück kaufen, können Sie sich mit einer Anfrage an die entsprechende Kommune informieren, ob Schadstoffe im Boden des Grundstücks vorliegen.
Fachinformationen zu Eintragswegen, Wirkungen und Bewertung von Schadstoffen in Böden so wie Informationen über geeignete Maßnahmen finden Sie unter Bodenschutz in NRW / Schadstoffe in Böden.