Boden für Alle

Faszination Boden

Auf Boden stehen wir, auf Boden bauen wir, Boden ernährt uns. Über Böden gibt es viel zu wissen.

  • Wie entsteht er?

    Böden sind nicht gleich. Es ist erstaunlich, welche Farbenvielfalt sich unter dem humosen Oberboden befindet. So bestehen Böden aus unterschiedlichen Schichten, den sog. Bodenhorizonten. Da sich die Bodenschichten je nach Ausgangssituation, Klima, Gestein und zeitlichem Ablauf sehr verschieden entwickeln, entstehen unterschiedliche Ökosysteme und Bodentypen, die auch verschiedene Funktionen und Aufgaben übernehmen.

    Ein Beispiel für eine Abfolge von Bodenhorizonten ist:

    • Oberboden (A-Horizont), meist sehr humusreich
    • Unterboden (B-Horizont), oft gekennzeichnet durch Verlagerung von Bodenteilchen.
    • Ausgangsgestein (C-Horizont), ist das Material aus dem sich der Boden gebildet hat. Dieses Ausgangsmaterial wirkt sich auf wichtige Eigenschaften aus, wie z.B. das Wasserspeichervermögen.

    Ausführliche Informationen über Böden und Bodentypen finden Sie beim Geologischen Dienst NRW. Insbesondere auf der Seite Entdecken und Verstehen wird eine Vielzahl interessanter Informationen zu den Böden in Nordrhein-Westfalen bereitgestellt.

     

  • Multitalent Boden

    Der Boden erfüllt viele natürliche Funktionen und ist in dieser Hinsicht ein faszinierendes Multitalent. Er kann fast alles: Wasser speichern, Schadstoffe filtern und puffern. Er ist ein Standort und Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere und für Menschen. Und er ist ein Archiv, in dem Informationen aus der Vergangenheit gespeichert sind. Zusätzlich ist der Boden wichtig für das Klima, z.B. trägt er an heißen Tagen zur Kühlung bei, und er speichert CO2.

    Der Boden erfüllt auch Nutzungsfunktionen: Er ist Rohstofflager, und auf ihm werden Häuser und Straßen gebaut. Durch die menschliche Nutzung des Bodens können die natürlichen Funktionen des Bodens beeinträchtigt oder gefährdet werden.

    Fachinformationen zu den Bodenfunktionen finden Sie unter Bodenschutz in NRW » Bodenfunktionen.

    Im Info-Blatt Nr. 12 finden sich weitere Informationen über den Boden, seine Funktionen, aber auch über die Gefährdung des Bodens.

  • Bodenschätze

    Boden ist ein Schatz, auf dem wir gehen, mit dem wir wirtschaften und von dem wir leben. Zwischen Gestein und Luft, umgeben und durchsetzt von Wasser, liegt der Boden wie eine Haut um unseren Planeten. Diese Haut ist Grundlage für die Existenz aller Lebewesen. Der Boden stellt dabei auch ein großes Archiv der Natur- und Kulturgeschichte dar.

    Im ihm sind viele Schätze verborgen. Er zeigt Informationen auf, wie das Leben und die Umweltbedingungen früher waren und hat über Jahrhunderte viele Schätze aus der Vergangenheit bewahrt.

    Einer der Schätze, die bei Krefeld geborgen wurden, ist ein vergoldeter Spangenhelm des fränkischen Fürsten "Arpvar" aus dem frühen 6. Jahrhundert.

    Als wahre Fundgrube hat sich Kalkriese erwiesen, ein Areal in der Kalkrieser-Niewedder Senke in Bramsche im Osnabrücker Land. Auf Grund der vorliegende Fundstücke ist es wahrscheinlich, dass dort die Varusschlacht im 9 Jh. n. Chr. zwischen Römern und Germanen stattgefunden hat. Das Varusschlacht-Museum dokumentiert die Ausgrabungen.

    Auch die Art der landwirtschaftlichen Nutzung lässt sich an Struktur und Aufbau des Bodens mancherorts gut nachvollziehen. So kann man zum Beispiel an einem Plaggenesch deutlich sehen, wie im Mittelalter weniger fruchtbare Böden aufgewertet wurden.

    Weitere Informationen bietet der Leitfaden "Archivböden" der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz

  • Bodenleben

    In einer Hand voll Boden gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Wie meist im Leben kommt es auch bei den Böden auf die inneren Werte an: zahlreiche Tiere wie Regenwürmer, Schnecken, Asseln, Milben, Spinnentiere, Springschwänze, Tausendfüßer sowie die Larven von Käfern, Zweiflüglern und Schmetterlingen leben verborgen im Mineralboden und in der Streu. Gräbt man im Gartenboden, kommt man Regenwürmern und anderen Bodentieren relativ schnell auf die Spur.

    Aber das Wesentliche bleibt auch in den Böden für die Augen – zumindest ohne Nutzen eines Mikroskops – unsichtbar, denn eine unvorstellbar große Anzahl von Mikroorganismen erhält lebenswichtige Funktionen der Böden aufrecht. Zu diesen Mikroorganismen zählen Bakterien, Pilze, Algen und Protozoen. In der oberen Bodenschicht eines fruchtbaren Bodens leben pro Quadratmeter eine Billiarde Bakterien. Würde man diese aneinanderreihen, so könnte man sie 25-mal um den Erdball legen.

    Weitere Informationen finden Sie auch in folgenden Materialien: