Bodenschutz beim Bauen

Gestaltung von Gärten und Außenanlagen

Gärten und Außenanlagen lassen sich auch ohne großen Aufwand zu pflegeleichten, boden-, insekten- und klimafreundlichen Arealen gestalten.

  • Auf was sollten Sie achten?

    • Planen Sie Ihre Wege und Garagen so, dass nur möglichst wenig Boden versiegelt wird. Ein geschickt begrünter Eingangsbereich ist ebenso pflegeleicht wie Beton und Pflasterstein.
    • Verwenden Sie für die nicht vermeidbaren Flächenbefestigungen nach Möglichkeit wasserdurchlässige Beläge mit großen Fugen, z.B. Rasengittersteine für Parkplätze, Sickerfugenpflaster für Plätze und Wege
    • Wenn eine wasserundurchlässige Befestigung von Wegen und Plätzen notwendig ist, sollte anfallendes Niederschlagswasser flächig auf unbefestigte benachbarte Areale abfließen können. Von dort versickert es in den Boden und trägt zur Grundwasserneubildung bei (siehe auch "Versickerung von Niederschlagswasser").
    • Unversiegelter Boden und darauf wachsende Pflanzen sind gut für das Mikroklima, denn sie wirken durch die davon ausgehende Verdunstung wie eine Klimaanlage. Der Boden ist dabei der wichtigste Wasserspeicher. An heißen Tagen erwärmt sich die Luft über solchen Flächen nur langsam und weniger stark als über Stein-, Beton- oder Asphaltflächen. Bepflanzte Flächen kühlen sich in den Abendstunden übrigens auch schneller wieder ab.
    • Als Vorsorge gegen Überschwemmungen und das Überlaufen der Kanalisation bei starken Regenereignissen ist funktionsfähiger, bewachsener Boden von großer Bedeutung.
    • Bei Flächen, auf denen Boden neu aufgebaut werden muss, sollten Sie unbedingt auf die Verwendung geeigneten Bodenmaterials und auf dessen fachgerechten Einbau achten (siehe auch "Einbau von Bodenmaterial").
    • Verwenden Sie bei der Begrünung Pflanzen, die mit den gegebenen Standortbedingungen harmonieren. Ist es eher schattig oder sonnig? Ist der Boden länger feucht, wie bei Lehmböden, oder ist er sandig und trocknet schnell aus? (siehe auch "Begrünung und Gartenpflege")
    • Damit der wie ein Schwamm aufgebaute Boden seine wasserspeichernden Eigenschaften behält, sollte er am besten vor Verdichtungen geschützt werden, denn eine nachträgliche Lockerung ist nicht nur aufwändig, sondern meist reicht das Ergebnis auch nicht an die Fähigkeiten eines natürlich gelagerten Bodens heran.

    Weitere Tipps zur Vermeidung von Bodenschäden in Ihrem Garten finden Sie im LANUV-Infoblatt Boden – damit Ihr Garten funktioniert. Bodenschutz für „Häuslebauer“ 

  • Erfahrungsbericht: Schöner Vorgarten

    Herr Mannhardt ist auf dem Heimweg noch kurz bei den Nachbarn stehen geblieben. Eine Fachfirma ist gerade dabei, den Vorgarten von Familie Laube zu verwandeln. Die bunten Schottersteine werden aufgeladen und die Wurzelsperre entfernt, der Boden unter den Steinen gelockert und Mutterboden aufgefüllt. Frau Laube erzählt, sie habe schon länger daran gedacht, den Vorgarten neu zu gestalten. In den letzten Sommern stand die heiße Luft vor ihrem Haus über den aufgeheizten Steinen bis spät in die Abendstunden. Da war es auf der Gartenseite hinter dem Haus doch angenehmer, obwohl auch dort die Sonne noch am Nachmittag stand Die Steine waren in die Jahre gekommen und mit Algen und Moos bewachsen. Die Zwischenräume hatten sich schon bald mit Laub und kleinen Pflanzenteilen gefüllt. Selbst die wenigen, eigentlich trockenheitsliebenden Pflanzen mussten gelegentlich gegossen werden.

    Ganz so pflegeleicht, wie sie sich ihn vorgestellt hatte, war der Steingarten am Ende also doch nicht. Außerdem fand sie die neu gestaltete Blühfläche vor Familie Mannhardts Haus ziemlich einladend. Wie macht Familie Mannhardt das denn mit der Pflege und welche Pflanzen sollen wir nehmen?

  • Erfahrungsbericht: Gutes für den Boden und bestäubende Insekten

    Nach der Entsiegelung vor Familie Mannhardts Haus stellte sich die Frage, wie die nun wieder freigelegte Fläche gestaltet werden sollte. Eine große Rasenfläche kam nicht in Frage, denn hier kann die Pflege auch schnell aufwändig werden. Frau Mannhardt meinte, dass doch heimische Pflanzen gut an die hiesigen Boden- und Klimaverhältnisse angepasst sind und deshalb ohne viel Zutun gut gedeihen. Sie mussten nur schauen, dass sie für den eher sonnigen Fleck die richtigen Pflanzen auswählen. Stauden wie bspw. das Sonnenauge und die Kugelblume sind winterfest und kommen ohne große Pflege aus. „Unkraut“ lässt sich durch Bodendecker, wie Wiesenflockenblume und Ehrenpreis, klein halten. An der Hauswand sollte eine Rankpflanze die Fassade beschatten und für angenehme Sommertemperatur im Haus sorgen. Bei der Auswahl wählte Familie Mannhardt eine Mischung aus früh- und spätblühenden Pflanzen. So gibt es das ganze Jahr über Farbtupfer in ihrem neuen Vorgarten. Nicht nur die Mannhardts freuen sich an den blühenden Pflanzen, auch nützliche Insekten finden ausreichend Nahrung und Nistmöglichkeiten. Familie Mannhardt ist zufrieden mit ihrer Entscheidung, dem Boden wieder mehr Raum auf ihrem Grundstück zu geben.