Blühbeginn der Winterblühenden Zaubernuss
Während der winterlichen Vegetationsruhe überraschen im Phänologischen Garten die leuchtend gelb-orangen Blüten der aus Ostasien und Nordamerika stammenden winterblühenden Zaubernuss (Hamamelis x Intermedia "Jelena").
Sie gehört zur Familie der Zaubernussgewächse und ist eine Kreuzung aus den beiden winterblühenden Arten Hamamelis mollis (Chinesische Zaubernuss) und Hamamelis japonica (Japanische Zaubernuss). Viele ihrer Merkmale sind sortenspezifisch. Die im Phänologischen Garten stehende Hamamelis x intermedia der Sorte „Jelena“ ist Bestandteil des GPM Blühphasenprogamms. Sie ist eine der formschönsten und frühest blühenden Sorten. Ihre Haubtblütezeit liegt im Januar/Februar. Ihre Blätter haben eine wunderschöne orange, rote Herbstfärbung.
Die schmalen fadenförmigen Blütenblätter der Hamamelis rollen sich bei Frost ein und können so Temperaturen bis -10 Grad Celsius schadlos überstehen. An warmen Wintertagen können die ersten Insekten des Jahres schon Pollen an ihr finden.
Besonderheiten der Zaubernuss
Die Familie der Zaubernussgewächse ist schon seit der Kreidezeit (vor 66 bis 145 Millionen Jahren) belegt. Sie liegt mit ihren Merkmalen zwischen sehr ursprünglichen, insektenbestäubten Blütenpflanzen aus der Verwandtschaft der Magnolien- und der Rosenartigen und den sekundär wieder zur Windbestäubung zurückgegangenen Birken- und Haselgewächsen. Stammesgeschichtlich repräsentiert sie den Übergang von der Insektenbestäubung zurück zur Windbestäubung. Sie hat noch auffällig gefärbte Kronblätter und produziert auch noch Nektar. Doch selbst in ihrer ostasiatischen Heimat ist zum Zeitpunkt ihrer Blüte kaum ein Insekt unterwegs, also bleibt ihr nur die Windbestäubung. Das bringt ihrer Arterhaltung den Vorteil, dass im Winter nur wenige Pollen in der Luft sind und so Fremdbestäubungen und Kreuzungen weitestgehend ausgeschlossen sind.
Phänologische Beobachtung
- Beginn der Blüte
- Vollblüte
- Ende der Blüte
- herbstliche Blattverfärbung
- Blattfall